Noch bis 1987 wurden Dampfleitungen bei neu erbauten Kraftwerken mit heißem Dampf gereinigt, der durch die in Betrieb zu nehmende Turbine erzeugt wurde. Dieser "Steam Blow" reinigte zwar die Rohrleitung, war gleichzeitig aber zeitaufwendig und kostenintensiv. Die Folge war eine spätere Inbetriebnahme mit teuren Verzögerungen von bis zu sechs Wochen.

LARCOM senkt die Kosten
General Electric Inc. zertifiziert Inspector Systems

GE entwickelte ein neues Verfahren, dass Druckluft statt des von der Turbine erzeugten Dampfes zum Reinigen der Rohre verwendete. Der Vorteil: Die Rohre konnten vor der Inbetriebnahme der Turbine gereinigt werden. Mitte der 90iger Jahre trat die "Air-Blow"- Methode ihren Siegeszug an und löste die herkömmliche Methode ab.

Um die Kosten der "Air Blow"-Methode weiter zu reduzieren wurden seitens GE tiefer gehende Überlegungen angestellt. Spezifiziert wurde Ende 2006 zusammen mit Aquadrill International, Inspector Systems und weiteren Partnern ein neuartiges Verfahren: die LARCOM-Methode (Least Actual Restoration Commissioning Method). Der Einsatz von Druckluft oder Dampf zur Rohrreinigung ist bei diesem Vorgang nicht mehr nötig.

Bei dieser Methode werden die Rohre von innen mit speziellen Hochdruckwasserdüsen gereinigt und der Reinheitsgrad mit Rohrrobotern von Inspector Systems dokumentiert. Während des "Aquamilling"-Prozesses werden die Dampfrohre von Korrosion, Ablagerungen und losen Partikeln mit rotierende Hochdruckdüsen und einem speziellen Luft/Wasser-Gemisch vollständig gereinigt.

Am Prozessende werden die Rohre mit den Video- und Laserinspektionsrobotern von Inspector Systems inspiziert.

Inspector Systems dokumentiert den Reinheitsgrad der Rohrleitungen

Während verschiedener Qualifikationen in Houston wurden Inspector Systems (Videoinspektion) und Aquadrill International (Rohrreinigung durch Aquamilling) von GE für die neue LARCOM-Methode zertifiziert.

Im März 2007 feierte die LARCOM-Methode Premiere. Während des Neubaus eines konventionellen Kraftwerkes des spanischen Energieversorgers Union Fenosa in La Coruna, wurden die Dampfleitungen mithilfe des "Aquamilling"-Prozesses gereinigt und danach durch Inspektionsroboter von Inspector Systems inspiziert.

Zusätzlich zum Reinigungsvorgang wurden hohe Anforderungen an die Rohrroboter zur Videoinspektion gestellt.

Die Herausforderung: Neben den verschiedenen Eintrittspunkten der Crawler in die Rohrleitung (geöffnete Rohrleitung, Entwässerungsstutzen, T-Stück, ausgebautes Ventil) waren das vor allem die Verläufe der Rohrleitungen mit bis zu neun 90° Bögen (1,5D) mit vertikalen Abschnitten auf einem Niveauunterschied von 15 Metern.

Die Meisterleistung: Die Rohrleitungen wurden komplett (bis zu 40 m) von einem Eintrittspunkt aus durchfahren und der Reinigungsgrad erfolgreich dokumentiert.